Wie rum gehört das Nackenkissen und wie benutze ich es richtig? Die wohl meist gestellte Frage, wenn es um Nackenkissen geht. Ich schlafe seit über 15 Jahren auf Nackenkissen und keine Frage wird mir so oft gestellt.
Hier die kurze Antwort.
Wenn du dein Nackenkissen vor dir hast, dann hast du ein rechteckiges Kissen aus Schaumstoff. Es hat eine höhere Nackenrolle an der einen Seite und größtenteils eine niedrigere Nackenrolle an der anderen Seite. In der Mitte ist die Mulde für den Kopf.
Die hohe Nackenrolle kommt unter den Hals, denn so wird die natürliche Form der Wirbelsäule unterstützt. Das gilt in den meisten Fällen für beide Schlaftypen, also Seitenschläfer und Rückenschläfer. Zu den Ausnahmen komme ich später noch.
Falls du es noch ein bisschen genauer wissen willst, dann erkläre ich in den nächsten Zeilen, warum das Kissen wie benutzt werden sollte.
Den Schlaftypen berücksichtigen
Einfach nur ein x-beliebiges Nackenstützkissen kaufen und hoffen, dass alle Nackenprobleme davon verschwinden, das wird leider nicht funktionieren.
Es kommt nämlich nicht nur darauf an, wie du auf dem Kissen liegst, sondern auch darauf, das richtige Nackenstützkissen für dich zu finden. Das ist aber gar nicht so schwer, wenn du auf die folgenden Punkte achtest.
Seitenschläfer
Seitenschläfer sinken zwar etwas tiefer mit Schulter in die Matratze ein, der Abstand zwischen Hals und Unterlage ist trotzdem deutlich höher als bei einem Rückenschläfer und da der Abstand zu Matratze von allen Schlaftypen am höchsten ist, muss auch ein entsprechend hohes Kissen gewählt werden. Dieser Punkt ist eigentlich noch wichtiger als die Frage, wie herum das Kissen gehört. Gerade Seitenschläfer neigen häufig zu wirklich fiesen Nackenverspannungen und das beste Mittel dagegen, ist ein ausreichend hohes Nackenkissen.
Ein wichtiger Faktor ist hier auch die Matratze, denn sie entscheidet mit darüber, wie hoch das Kissen sein sollte. Eine weiche Matratze lässt die Schulter deutlich tiefer einsinken und der Abstand zwischen Kopf und Matratze ist niedriger. Auf einer festen Matratze ist er höher, denn die Schulter kann nicht besonders tief in die Matratze einsinken.
Grundsätzlich kannst du dir merken, dass ein Nackenkissen für Seitenschläfer immer etwas höher sein sollte, so hoch, dass die Wirbelsäule eine Gerade bilden kann. Ein Nackenstützkissen mit Wellen ist ideal um Kopf und Hals gut zu lagern und die höhere Seite kommt unter den Hals.
Rückenschläfer
Rückenschläfer sollten von zu hohen Kissen die Finger lassen, denn ein zu hohes Nackenkissen sorgt dafür, dass der Nacken überstreckt wird.
Als Rückenschläfer verteilst du den Druck bzw. das Gewicht des Körpers ganz anders auf der Matratze, denn in der Rückenlage hast du viel mehr Auflagefläche. Neben der Tatsache, dass das Schlafen auf dem Rücken als die gesündeste Schlafposition gilt, ist der Abstand zwischen Hinterkopf und Matratze deutlich niedriger und daher sollte das Kissen auch entsprechend flach sein.
Meine grundsätzliche Empfehlung für Rückenschläfer ist ein möglichst flaches Nackenstützkissen mit den markanten Wellen, denn die Nackenrollen sorgen dafür, dass die Wirbelsäule ihre natürliche S-Form einnehmen kann. Bei Kopfkissen ohne diese Unterstützung ist das oft schwierig. Auch hier gilt, dass generell die höhere Nackenrolle unter den Hals kommt.
Kann ich auch die flache Seite nehmen?
Natürlich ist es auch möglich, die flache Seite unter den Hals zu legen. Du solltest aber unbedingt darauf achten, ob dein Kopf dann auch richtig gestützt wird.
Ich habe bei verschiedenen Nackenkissen die Beobachtung gemacht, dass die Auflagefläche zwischen den Nackenrollen nicht ganz gerade ist, sondern leicht zur hohen Seite ansteigt. Das könnte je nach Kissen dazu führen, dass du mit abgeknicktem Kopf liegst. Ist das nicht der Fall, liegt dein Kopf sicher auf dem Kissen und bleibt auch die Wirbelsäule gerade, dann ist es kein Problem, die flache Seite zu nutzen.
Sonderfälle
Der Großteil der mir bekannten Nackenstützkissen hat die Wellenform mit den beiden Nackenrollen und eine der beiden ist etwas höher als die andere. Es gibt aber auch Ausnahmen und bei denen gelten die üblichen Regeln zu Nutzung natürlich nicht.
So gibt es z.B. Nackenkissen mit gleich hohen Nackenrollen. Sind beide Seiten identisch, macht es keinen Unterschied, welche Seite du unter deinen Hals legst.
Nackenkissen ohne Wölbungen sind ein zweiter Sonderfall. Hier stellt sich die Frage überhaupt nicht, denn es gibt keine höhere oder niedrigere Seite. Ob diese Kissen besser sind als Nackenkissen mit den beiden Nackenrollen, kommt auf dich an. Ich persönlich mag die Kissen mit den Rollen lieber, weil ich sonst zu schnell mit den Schultern auf das Kissen rutsche und den Effekt des Nackenkissens zunichtemache. Es ist und bleibt allerdings persönliche Präferenz. Mein Nackenkissen Test zeigt die besten Nackenkissen mit und ohne Nackenrollen.
Checkliste zur richtigen Nackenkissen-Nutzung
Hier habe ich dir die wichtigsten Punkte zusammengestellt, mit denen du schnell und einfach herausfinden kannst, ob du dein Nackenstützkissen richtig verwendest.
- Für Seitenschläfer eignen sich hohe Nackenstützkissen
- Für Rückenschläfer eignen sich flache Nackenstützkissen
- Die höhere Nackenrolle gehört unter den Hals
- Der Kopf knickt weder nach oben noch nach unten ab
- Die Wirbelsäule ist vom Nacken bis zum Steiß gerade
- Du liegst entspannt und komfortabel
Sind diese Punkte erfüllt, kannst du davon ausgehen, dass du dein Nackenstützkissen richtig verwendest und in Zukunft entspannter aufwachen wirst.