Starkes Schnarchen kann ein ernstzunehmendes Problem werden und etwa ein Drittel aller Deutschen zählt als Schnarcher. Zwar wird Schnarchen nicht als Erkrankung eingestuft, aber wenn du jeden Morgen unausgeruht aufwachst und mit den Begleiterscheinungen des Schnarchens zu kämpfen hast, dann kann das zu einem echten Problem werden.
Betroffen sind in der Regel Männer, aber auch Frauen, mit zunehmendem Alter und hormonellen Umstellungen in den Wechseljahren können auch Frauen betroffen sein.
Wenn du selber nichts von deinem Schnarchen mitbekommst, dann kann es immer noch passieren, dass dein Partner unter dem nächtlichen Gesäge leidet.
Es gibt also gute Gründe dafür, sich auf die Suche nach Tipps und Produkten zu machen, die gegen Schnarchen helfen und genau das will ich in diesem Artikel machen.
Beschwerden durch Schnarchen
Falls du noch nicht restlos davon überzeugt bist, ob dein Schnarchen wirklich ein Problem sein kann, werfen wir doch zuerst einen Blick auf die möglichen Konsequenzen, die durch das Schnarchen entstehen können. Solltest du nach dem Aufwachen regelmäßig unter diesen Symptomen leiden, dann ist es ratsam einen Arzt zu konsultieren.
Typische Begleiterscheinungen des Schnarchens sind:
- Fehlende Erholung trotz Schlaf
- Konzentrationsstörungen
- Durchschlafstörungen
- Kopfschmerzen
- Depressive Verstimmungen
- Angstzustände
- Schwindel
- Atempausen während des Schlafens (Stichwort Schlafapnoe)
Woher kommt das Schnarchen?
Ob man schnarcht oder nicht, kann man sich in der Regel nicht aussuchen. Im Normalfall, bleiben unsere Zunge und unser Gaumenzäpfchen leicht angespannt, auch wenn wir schlafen. Wenn die Rachenmuskulatur nun aber doch zu sehr entspannt, verengen sich die oberen Atemwege und du musst stärker ein und ausatmen. Durch den höheren Druck beim Atmen beginnen Gaumen, Zäpfchen und Zunge zu vibrieren und du schnarchst.
Neben körperlichen Faktoren gibt es auch einige andere Dinge, die das Schnarchen begünstigen können:
Faktoren, die zum Schnarchen führen können, sind:
- Ein verlängertes Zäpfchen
- Eine große Zunge
- Vergrößerte Rachenmandeln
- Polypen in der Nase
- Nasenscheidewandverkrümmungen
- Erkältungen
- Heuschnupfen
- Übergewicht
- Rauchen
- Alkohol
- Schlafmittel
Es ist zwar nicht einfach, lautes Schnarchen in den Griff zu bekommen, aber es gibt auf jeden Fall Dinge, die du tun kannst.
Die besten Tipps gegen Schnarchen
Den tatsächlichen Grund für das Schnarchen herauszufinden ist oft nicht einfach, aber zum Glück gibt es einige vielversprechende Tipps, die du nach und nach ausprobieren kannst.
Die richtige Schlafposition
Leidest du und dein Umfeld unter deinem Schnarchen, dann solltest du nicht auf dem Rücken schlafen. Die Rückenlage begünstigt das Schnarchen gleich in doppelter Hinsicht. Zum einen neigen Rückenschläfer dazu, durch den Mund zu atmen und auf dem Rücken passiert es oft, dass die Zunge leicht in den Rachen rutscht und die Atemwege verengt.
Sich an eine neue Schlafposition zu gewöhnen ist gar nicht so schwer und es gibt tolle Hilfsmittel, zu denen wir später noch kommen.
Kein schweres Abendessen
Wer Abends zu spät und zu reichhaltig isst, der kann damit für starkes Schnarchen sorgen.
Der volle Magen schiebt dann im Schlaf das Zwerchfell nach oben, das Zwerchfell drückt gegen die Lunge und es muss mit mehr Druck geatmet werden.
Vor dem Schlafen nicht zu viel trinken
Es ist zwar richtig, dass wir Nachts eine ganze Menge Wasser durch Schwitzen und atmen verlieren, der richtige Zeitpunkt diesen Verlust auszugleichen ist aber nicht abends vor dem Schlafengehen.
Trinkst du vor dem Schlafen zu viel, kann es passieren, dass das Bindegewebe in den Atemwegen Wasser eingelagert und leicht anschwillt. Dadurch erhöht sich der Druck beim Atmen und du beginnst zu schnarchen.
Nicht rauchen
Rauchen reizt die Schleimhäute in Nase und Rachen. Als Reaktion auf die Reizung können die Schleimhäute anschwellen und zum Schnarchen beitragen.
Damit aber noch nicht genug, denn durch das Rauchen verschlechter sich Weitertransport von Sauerstoff zu deinen Zellen und das kann zu verstärktem Schnarchen führen.
Kein Alkohol
Viele Menschen glauben immer noch Alkohol würde beim Schlafen helfen, das stimmt aber nicht. Zwar sorgt Alkohol dafür, dass wir schneller einschlafen, aber die Qualität des Schlafes sinkt rapide ab.
Dazu kommt, dass bereits kleine Mengen Alkohol für ein Entspannen der Muskeln sorgen und das betrifft natürlich auch die Muskeln in Mund und Gaumen. Man kann also sagen, dass Alkohol ein Auslöser für Schnarchen sein kann.
Keine beruhigenden Medikamente
Ähnlich wie Alkohol sorgen beruhigende Medikamente wie Schlafmittel, Antidepressiva oder Neuroleptika dafür, dass sich die Muskulatur der Atemwege entspannen und damit können sie starkes Schnarchen begünstigen.
Solltest du solche Medikamente nehmen und leidest gleichzeitig unter den Folgen des Schnarchens, solltest du mit deinem Arzt Rücksprache halten.
Hilfsmittel benutzen
Anti-Schnarchschiene, Anti-Schnarch-Nasenpflaster, Anti-Schnarch-Klammern, Anti-Schnarch-Kinnriemen und Anti-Schnarch-Westen. Es gibt eine Vielzahl von Hilfsmitteln, die man ausprobieren kann, um dem Schnarchen ein Ende zu setzen.
Die besten Anti-Schnarch-Hilfen
Masken, Pflaster und Westen, es gibt eine Vielzahl von Hilfsmitteln gegen das lästige Schnarchen. Eine Patentlösung gibt es aber leider nicht. Was für den einen super funktioniert, klappt beim nächsten vielleicht gar nicht. In den meisten Fällen bleibt da nur, mit der Anti-Schnarch-Hilfe zu starten, die einen am ehesten anspricht und zu testen, ob es funktioniert.
Anti-Schnarch-Kinnriemen
Der Anti-Schnarch-Kinnriemen, wie im Bild zu sehen, ist oft eine der ersten Optionen, denn sie sind relativ günstig zu haben und sitzen so fest am Kopf, dass sie die meisten Bewegungen mitmachen, ohne verloren zu gehen.
Das Funktionsprinzip ist dabei denkbar einfach. Der Kinnriemen sorgt dafür, dass der Mund geschlossen bleibt und du durch die Nase atmen musst. Der große Nachteil ist an dieser Option, dass er sich nicht einsetzen lässt, wenn du z.B. eine Erkältung hast oder generell schlecht durch die Nase atmen kannst.
Anti-Schnarch-Klammern
Wem ein Kinnriemen zu lästig im Gesicht ist, der kann es mit einer Anti-Schnarch-Klammer versuchen. Oft werden diese Klammern einfach nur Nasenspreizer genannt, denn das ist genau das, was sie tun. Richtig eingesetzt spreizen diese Klammern die Nasenflügel und erleichtern so die Nasenatmung. Durch das Erleichtern der Nasenatmung soll die Atmung durch den Mund und damit auch das Schnarchen verhindert werden.
Anti-Schnarch-Nasenpflaster
Ähnlich wie die Klammer werden Anti-Schnarch-Nasenpflaster dazu eingesetzt, die Nasenatmung zu verbessern. Indem sie die Nasengänge weiten, soll es einfacher werden durch die Nase zu atmen.
Anti-Schnarchschiene
Neben Pflastern und Klammern ist eine Anti-Schnarchschiene eine beliebte Option, um dem nächtlichen Lärm ein Ende zu setzen.
Die Schiene wird in den Mund eingesetzt und sorgt dort dafür, dass der Unterkiefer vorne gehalten wird. Ohne die Schiene würde er eventuell nach hinten rutschen und die Atemwege würden sich verengen, was dann zu Schnarchen führt.
Anti-Schnarch-Westen
Wenn du, oder dein Umfeld Probleme mit deinem Schnarchen hat und du ein Rückenschläfer bist, dann kann eine Anti-Schnarch-Weste tatsächlich eine Option sein. Diese speziellen Westen oder auch Rucksäcke sorgen dafür, dass du dich Nachts nicht mehr auf den Rücken drehen kannst.
Hausmittel gegen Schnarchen
Hausmittel sind beliebt, weil sie meist ohne den Einsatz von zu viel Geld genutzt werden können. Man muss allerdings auch sagen, dass Hausmittel nur sehr selten helfen und das gilt nicht nur für das Schnarchen. Trotzdem will ich damit nicht sagen, dass es nicht möglich ist, dass ein Hausmittel helfen könnte.
Die richtige Luftfeuchtigkeit
Unsere Nasenschleimhäute sind sehr empfindlich und was sie gar nicht mögen, ist trockene Luft. Besonders angenehm finden unsere Schleimhäute eine Luftfeuchtigkeit von etwa 50 % und eine Temperatur von rund 19° C im Schlafzimmer.
Mit einem Hygrostat kannst du die Luftfeuchtigkeit ganz einfach kontrollieren und falls du sehr trockene Luft im Schlafzimmer hast, kannst du entsprechende Maßnahmen ergreifen, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.
Pfefferminzöl
Die Dämpfe des Pfefferminzöls haben eine erweiternde und entzündungshemmende Wirkung und können dafür sorgen, dass du besser durch die Nase atmen kannst.
Du kannst dir einfach ein Pfefferminzöl besorgen, einen Tropfen von dem Öl auf deinen Finger geben und um die Nasenlöcher verteilen. Falls dir das zu viel Pfefferminz auf einmal ist, gibt es auch Kopfkissensprays mit Pfefferminzöl. Eukalyptusöl kommt übrigens auch infrage.
Brennnesseltee
Brennnesseltee ist ein beliebtes Hausmittel gegen Schnarchen, denn er sorgt abends getrunken dafür, dass die Schleimhäute besser durchblutet werden und du besser atmen kannst.
Problem an einer Tasse Tee vor dem Schlafengehen, es kann passieren, dass du dann Nachts hoch musst, um auf Toilette zu gehen.
Vorsicht bei Atemaussetzern (Schlafapnoe)
Schlafapnoe also Atemaussetzer während der Nacht werden zwar immer von Schnarchen begleitet, aber nicht jeder der Schnarcht hat sofort auch eine Schlafapnoe. Sollten sich allerdings Pausen und Aussetzer der Atmung zwischen dem Schnarchen bemerkbar machen, dann wird es Zeit einen Arzt aufzusuchen.
Menschen mit Bluthochdruck oder Diabetes gehören zu den Personen, die besonders bedroht sind, eine Schlafapnoe zu entwickeln. Hier gilt es ganz klar auf Warnzeichen wie Müdigkeit am Tag zu achten und im Zweifel immer eine ärztliche Abklärung zu tätigen.
Wenn du bei dir oder deinem Partner eine obstruktive Schlafapnoe vermutest, dann geht der erste Weg zum Arzt, um dann nähere Untersuchungen in einem Schlaflabor zu machen. Eine Überweisung in ein Schlaflabor kann dein Hausarzt bzw. Hausärztin erledigen, ebenfalls möglich wäre eine HNO-Ärztin oder ein HNO-Arzt.
Fazit
Es gibt viele Menschen, die ihre Nächte schnarchend verbringen. Schnarchen muss nicht gefährlich sein, kann es aber werden, deswegen ist es wichtig ein sorgsames Auge darauf zu haben, ob sich neben dem sägen Atemaussetzer oder ähnliches zeigen.
Wer etwas gegen sein Schnarchen unternehmen will, der hat verschiedene Hausmittel und Hilfsmittel, die ihn dabei unterstützen können.