Wenn man sich mal anschaut, wie unser Körper aufgebaut ist und wie die Wirbelsäulenstruktur funktioniert, sollte eigentlich jedem klar sein, wie wichtig es ist, unsere Wirbelsäule gesund zu halten. Die Flexibilität unserer Wirbel und Bandscheiben zu bewahren und so Nacken- und Rückenschmerzen zu vermeiden.
Eine genial einfache Möglichkeit, deinen Nacken richtig auszurichten, besteht darin, auf einem Nackenkissen zu schlafen.
Ein gut passendes Nackenkissen hilft dir, die normale Krümmung von Nacken und Wirbelsäule über Nacht beizubehalten.
Besonders für Rückenschläfer empfiehlt sich ein Nackenkissen, denn es hilft deinen Muskeln und Bänder zu entspannen und ihre normale Länge wiederzuerlangen. Diese speziellen Kissen können auch Seitenschläfern helfen, indem sie eine unnatürliche Beugung des Nackens verhindern. Es stützt dort, wo ein herkömmliches Kopfkissen nicht stützt. Das Kopfkissen sollte immer den Nacken und den Kopf stützen, das ist seine wichtigste Aufgabe.
Ein großer Vorteil eines Nackenkissens ist, dass es durch seine Stützkraft den Kopf ideal lagert und die Haltung während des Schlafs verbessert. Das ist aber noch nicht alles, denn Nackenkissen können den Schlaf zusätzlich verbessern, indem sie verspannte Muskeln im Nacken und in den Schultern entlasten und die Durchblutung des Kopfes fördern. Ich schlafe seit bald mehr als 20 Jahren auf solchen Kissen und in diesem Artikel findest du meine Favoriten unter den Nackenkissen.
Arten von Nackenkissen
Welches Kissen sich am besten für deine Beschwerden eignet, hängt von vielen Faktoren ab. Vor allem von deiner Schlafposition, der Ursache deiner Nackenschmerzen und davon, was du als angenehm empfindest.
- Die rund geformte Nackenrolle ist meist nicht ideal, kann aber, wenn es sich um eine kleine Rolle handelt, von Rückenschläfern verwendet werden.
- Orthopädische Nackenstützkissen haben die meisten schon gesehen, die gewellten Kissen, mit einer länglichen Vertiefung für den Kopf, sind leicht zu erkennen.
- Nackenkissen ohne Nackenrollen und Wellen haben eine normale Kissenform, sind in aller Regel rechteckig und mit einem stützenden Schaumstoff gefüllt.
Neben der Kissenform spielt das Material eine wichtige Rolle. Nackenkissen gibt es aus verschiedenen Materialien, darunter Daunen, Memory-Schaum, Baumwolle und Schaumstoffe, die Wärme und Schweiß ableiten können.
Das Material des Kissens und auch des Bezuges haben Einfluss darauf, wie wohl du dich am Ende mit deinem Kissen fühlen wirst. So wichtig die Stützkraft des Kissens auch ist, es sollte natürlich auch ausreichend Komfort bieten. Niemandem ist geholfen, wenn das Kissen zwar ideal ist, du aber nicht schlafen kannst, weil das Material unangenehm an der Haut ist.
Wichtig ist, wie du schläfst
Die Art des Kopfkissens kann für mehr oder weniger Erholung sorgen. Um möglichst gut zu liegen, ist es wichtig, das Kissen passend zur Schlafposition zu wählen.
Schläfst du auf dem Rücken oder der Seite? Super! Diese beiden Schlafpositionen sind am besten, wenn es darum geht, Nackenschmerzen und Verspannungen zu vermeiden. Die Bauchlage gilt als die ungesündeste Schlafposition und das Verdrehen des Kopfes ist pures Gift für den Nacken.
Abhängig von deiner bevorzugten Schlafposition, gilt es ein Kissen zu wählen, das die natürliche Form der HWS (Halswirbelsäule) unterstützt.
Rückenschläfer: Als Rückenschläfer willst du ein Kissen, das deinen Kopf leicht stützt, nicht zu hoch ist und die natürliche S-Form der HWS unterstützt. Ein flaches Nackenstützkissen mit Wellen bzw. Nackenrollen ist ideal. Gut geeignet sind auch verstellbare Nackenkissen, denn sie lassen sich in der Höhe variieren.
Seitenschläfer: Um die Wirbelsäule gerade zu halten, willst du als Seitenschläfer ein Kopfkissen, das die große Lücke zwischen Kopf und Matratze schließt. Das Kissen sollte über ausreichend Stützkraft verfügen, um den Kopf die ganze Nacht ausreichend hoch zu lagern und unter dem Hals darf es gerne etwas höher sein. Auch hier sind die Nackenstützkissen mit der Wellenform ideal.
Bauchschläfer: Als Bauchschläfer solltest du kein Nackenkissen verwenden. Um den Rücken und Nacken zu schonen, ist ein sehr flaches Kopfkissen oder ein spezielles Bauchschläferkissen ideal. Du kannst es auch ganz ohne Kopfkissen versuchen.
Was die Forschung zeigt
Mittlerweile gibt es einige interessante Studien zum Thema Nackenstützkissen und Kopfkissen allgemein. Mich freut das sehr, denn ich gehe Themen gerne wissenschaftlich an und wenn mir jemand sag, dass etwas gut für meine Gesundheit ist, dann frage ich oft, ob es auch Studien dazu gibt.
So zeigt eine Studie, dass ein nicht stützendes Kissen Nackenschmerzen verschlimmern kann. Es geht sogar so weit, dass das falsche Kissen die direkte Ursache für nächtliche Beschwerden sein kann. So führt das falsche Kissen zu nächtlichem Aufwachen und damit zu einem Teufelskreis, der es schwierig macht, die Ruhe zu finden.
Eine andere Studie ergab, dass 36 von 55 Personen fanden, dass sich die Kissen positiv auf den Schlaf auswirken, und 27 von 42 fanden, dass sie Nackenschmerzen positiv beeinflussen. Auch wenn die Teilnehmerzahl dieser Studie relativ klein war, kam sie doch zu dem Ergebnis, dass Nackenstützkissen als Teil der Behandlung von Nackenschmerzen empfohlen werden können.
Fazit
Der Schlüssel zur Vermeidung von Nacken- und Rückenschmerzen liegt darin, die natürliche Ausrichtung und Position Ihres Körpers beizubehalten. Wenn Sie mit Nackenschmerzen oder Muskelkater aufwachen, könnte es für Sie von Vorteil sein, mit einem Nackenkissen zu schlafen. Wenn Sie es ausprobieren und immer noch Nackenschmerzen haben, rufen Sie unsere Praxis an, um einen Untersuchungstermin zu vereinbaren. Wir werden gemeinsam mit Ihnen die Ursache ermitteln und eine Lösung finden, die Ihnen eine schmerzfreie und erholsame Nacht ermöglicht!
Quellen:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3076923/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/9608378/