Die gute Nachricht gleich vorne weg, Nackenkissen sind super für Allergiker geeignet. Das weiß ich, weil ich Allergiker bin und seit mehr als 10 Jahren auf Nackenkissen schlafe.
Es gibt allerdings einige Dinge zu beachten. Das ist ja für Allergiker eigentlich immer der Fall.
Aber jetzt erst mal der Reihe nach. Nackenkissen sind aus synthetischem Materialien hergestellt und daher nicht die erste Wahl für Hausstaubmilben.
Das verhindert zwar nicht, dass über die Zeit eine Milbenpopulation ungesunden Ausmaßes in das Nackenkissen einzieht, aber grundsätzlich sind künstliche Materialien immer besser für Allergiker geeignet als Naturprodukte wie z.B. Daunen.
Was den Nackenkissen ebenfalls zugutekommt ist, dass eigentlich jedes dieser Kissen einen Schonbezug hat, der den meist viskoelastischen Schaumstoffkern schützt und einfach abgezogen und gewaschen werden kann als ein ganzes Kopfkissen.
Nackenstützkissen für Allergiker
Die folgenden Nackenkissen sind bestens für Allergiker geeignet und natürlich mit waschbaren Bezügen ausgestattet.
Tempur Shape
Das Tempur Shape passt sich den Konturen von Nacken und Kopf exakt an und unterschtützt so Nacken- und Halsmuskulatur. Das bekannte viskoelastisches Material aus der Raumfahrt ist für Allergiker geeignet und der Bezug lässt sich leicht abnehmen und waschen.
Third of Life Matar
**Bestell direkt bei Third of Life* und sichere dir mit dem Code “SCHLAFSTREBER10” ganze 10% auf deine Bestellung.**
Das Third of Life Matar hat die optimale Kissenhöhe für Seiten- und Rückenschläfer und der ergonomische und IGR zertifizierter Visco-Schaum bietet optimale Stützkraft. Die Höhe des Kissens kann individuell angepasst werden und der Bezug ist leicht zu entfernen und zu waschen.
Nackenkissen ist nicht gleich Nackenkissen
Ein Punkt, der für Allergiker nicht zu unterschätzen ist, betrifft die Qualität des Kissens.
Es geht mir hier besonders darum, dass in den letzten Monaten und Jahren viele kleine Hersteller günstige Nackenkissen in China, Indien oder einem anderen Land produzieren lassen und diese dann besonders billig anbieten.
Diese Kissen haben gleich mehrere Nachteile für Allergiker.
Zum einen werden sie direkt importiert und weiterverkauft, ohne dass europäische oder deutsche Qualitätsprüfungen stattfinden. Das ist einer der Gründe, warum die Kissen so günstig sind, ein Zertifikat z.B. von Ökotex kostet Geld und ist nicht ganz einfach zu bekommen.
Vor allem ist es dann nicht einfach zu bekommen, wenn die Kissen noch jede Menge Chemikalien absondern und hier wird es für Allergiker besonders gefährlich.
Chemikalien können die Atemwege, Augen und die Haut mindestens genau so sehr reizen wie der Kot der Hausstaubmilben.
Achte also unbedingt darauf, kein billiges Nackenkissen ohne Herkunftsnachweis oder ohne Zertifikate zu kaufen. Das gilt vor allem für Allergiker, aber im Grunde für jeden, der sich für ein solches Kissen interessiert.
Tipp: Achte bei der Auswahl einfach auf wilde gesundheitliche Versprechungen, die ein Nackenkissen alleine niemals bewirken kann, daran lassen sich dieser Hersteller sehr oft erkennen. Fehlende Zertifikate, vor allem von Ökotex sind ebenfalls ein Warnsignal.
Einen weiteren Tipp zur Auswahl eines passenden Nackenkissen habe ich aber noch.
Viele Nackenkissen verwenden spezielle Techniken oder Bezüge, um starkes Schwitzen und Wärmestau zu verhindern.
Darauf lohnt es sich auch, als Allergiker zu achten.
Hausstaubmilben mögen es am liebsten, wenn es feucht und warm ist. Ist das Kissen so gestaltet, dass es Wärme und Feuchtigkeit gut abtransportiert, sorgt es nicht nur für ein gutes Schlafklima, sondern schützt indirekt noch ein bisschen besser gegen Milben.
Kissenbezüge regelmäßig waschen
Nur die wenigsten Nackenkissen lassen sich waschen, deswegen haben sie die bereits erwähnten Schutzbezüge.
Die machen das Nackenkissen nicht nur einfacher in der Reinigung, sondern dienen häufig auch dem Komfort. Für Allergiker ist aber vor allem die leichte Reinigung wichtig, denn die ist definitiv Pflicht, wenn man weitgehend beschwerdefrei bleiben will.
Sind erst einmal Hausstaubmilben in dem Kissen angekommen, dauert es nur etwa 12 Wochen, bis die Milbenpopulation ihr Maximum erreicht hat.
Das gilt übrigens auch nach dem Waschen, auch hier dauert es etwa 12 Wochen bis die Milben das Kissen eingenommen haben.
Das ist der Hauptgrund, warum man als Allergiker fast schon pingelig genau darauf achten sollte, die Bezüge der Nackenkissen alle 12 Wochen, spätestens alle drei Monate, zu waschen.
Die normalen Bettbezüge für Decke und Kissen sollten sogar noch öfter, nämlich im Takt von zwei Wochen gewechselt und gewaschen werden.
Was dafür nicht nötig ist, ist das Waschen bei 90°. Milben und deren Hinterlassenschaften werden bereits bei 60° sicher aus den Bezügen und der Bettwäsche herausgewaschen.
Was du sonst noch machen kannst
Je nachdem, wie schwer deine Allergie ist, kann es sein, dass bereits regelmäßiges Waschen und Wechseln der Bettbezüge und des Hygienebezuges des Nackenkissens ausreichen, um deine Beschwerden zu lindern.
Oft ist das der Fall, wenn nur leichte allergische Beschwerden wie gereizte Augen und verstopfte Nase am Morgen auftreten.
Schlägt die Allergie schwerer zu und du leidest unter allergischem Asthma, dann reicht es nicht nur auf ein Nackenkissen für Allergiker zu setzen.
Dann ist im Grunde das ganze Bett, also Kissen, Decken und Matratzen schädlich für dich.
Zum Glück gibt es auch hier Hilfe in Form von speziellen Milbenbezügen.
Diese Milbenbezüge werden oft mit dem Fachausdruck Encasing verwendet und es gibt sie für alle Teile des Bettes, die mit Milben kontaminiert sind.
Der spezielle Stoff dieser Bezüge ist so fein, dass Milben und auch der allergieauslösende Milbenkot nicht mehr in deine Atemwege gelangen können.
Milbenbezüge wie diese hier von Blumtal* kann man entweder Online kaufen oder noch besser, du kannst sie dir von einem Lungenfacharzt oder Allergologen verordnen lassen.
Ist das Bett dann komplett in den Encasing-Bezügen verschwunden, dauert es noch ein paar Tage bis du die Erleichterung spüren wirst, aber die es wird dann täglich besser.
Weitere Tipps für Allergiker
Neben synthetischem Materialien und Milbenschutzbezügen gibt es noch mehr Dinge, die du als Allergiker tun kannst.
Mein absoluter Lieblingstipp ist es, mit geschlossenem Fenster zu schlafen. Du lüftest dein Schlafzimmer einfach einmal kräftig, bevor du schlafen gehst und lässt es dann über nach geschlossen.
Ich weiß, dem Schlafen bei geöffnetem Fenster werden viele tolle Dinge nachgesagt, die meisten davon stimmen aber nicht. Hier mal zwei Beispiele, warum es besser ist, das Fenster zuzulassen. Es können keine Pollen oder sonstige Allergene in dein Schlafzimmer geweht werden und im Winter kann die kalte Luft deine Atemwege nicht zusätzlich reizen.
Mein zweiter Tipp ist, dein Bett nicht gleich nach dem Aufstehen zu machen.
Wie bereits erwähnt mögen Hausstaubmilben es warm und feucht und wir Menschen verlieren nachts eine Menge Feuchtigkeit und Hautschuppen, die bevorzugte Nahrung der Milben. Legst du dein Bett jetzt sofort zusammen, kann die Feuchtigkeit in Decken und Matratzen nicht gut verdunsten und du schaffst ein perfektes Umfeld für die Quälgeister.
Mein Tipp also lass da Bett erst mal zerwühlt liegen und trocknen.
Kalte Winterluft kann nicht nur die Lungen reizen, Hausstaubmilben stehen auch nicht sehr auf Kälte. Deswegen ist es ein toller Tipp, deine Kissen und Decken bei Temperaturen unter null für mehrere Stunden rauszuhängen.
Ein Großteil der Milben, wenn nicht sogar alle, wird den Aufenthalt im Freien bei Minusgraden nicht überleben.
Das funktioniert übrigens auch super bei Stofftieren von Kindern.
Mein letzter Tipp, falls du Allergiker bist. Schüttel dein Bett nicht mit voller Kraft auf, wenn du im Raum bist. Mach es am besten Draußen, damit die aufgewirbelten Allergene sich nicht auf das Bett absenken.
Kurz zusammengefasst
Nackenkissen sind dank ihres Materials grundsätzlich eine gute Wahl für Allergiker, solange du darauf achtest, ein hochwertiges Nackenkissen zu kaufen, das den hygienischen Ansprüchen eines Allergikers entsprechen.
Sollte das noch nicht reichen kannst du dir von deinem Lungenfacharzt Milbenbettwäsche verschreiben lassen, so wird das ganze Bett milbensicher und deine Allergie hoffentlich deutlich erträglicher.
Achte zusätzlich darauf, dass du es den Hausstaubmilben so schwer wie möglich machst, indem du deine Kissen und Decken gut lüftest und ihnen keinen feuchten und warmen Lebensraum hinterlässt.