Muss das überhaupt sein, die Bettdecke zu waschen?
Die kurze Antwort ist, ja. Der deutsche Textilreinigungs-Verband e. V. und auch die meisten Hersteller von Bettdecken empfehlen, eine Bettdecke ein Mal im Jahr zu waschen.
Mehr nicht, nur einmal pro Jahr, das sollte doch kein Problem sein, oder?
Es ist nämlich nicht nur gut für die Bettdecke, sondern auch gut für unsere Gesundheit, wenn die Bettdecke in der Waschmaschine landet.
Warum es wichtig ist, seine Bettdecke zu waschen
Zwar schützen wir unsere Bettdecken mit Bezügen, aber es dringen immer noch genug Verunreinigungen in Form von Staub, Hautschuppen und vor allem Schweiß in die Decke ein und der Bezug alleine reicht da nicht aus.
Es schwitzt zwar jeder von uns unterschiedlich viel, aber der Durchschnitt liegt etwa bei 0,5 Litern pro Nacht. So kommen im Jahr etwas über 180 Liter Schweiß zusammen, die Nachts von unserer Matratze, unserem Kopfkissen und natürlich unserer Decke aufgenommen werden.
Eine Folge davon ist, dass die im Schweiß enthaltenen Salze und auch der natürliche Fettfilm der Haut die Füllung der Decke verkleben und sie so ihre Luftigkeit und vor allem ihre wärmende Wirkung verliert.
Um also die Funktion und Qualität der Bettdecke zu erhalten, solltest du sie ein Mal pro Jahr durch die Waschmaschine ziehen.
Aber es gibt noch einen viel wichtigeren Punkt als nur die Füllung fluffig zu halten, und zwar die Hygiene.
Wir verlieren beim Schlafen etwa 0,5 bis 1 Gramm Hautschuppen und die sind die bevorzugte Nahrungsquelle von Hausstaubmilben. Hausstaubmilben vermehren sich schnell, wenn sie ausreichend gefüttert werden und es schön warm und feucht haben. Die Milben selber sind aber gar nicht das Problem, sondern ihre Hinterlassenschaften.
Eine der am weitesten verbreiteten Allergien ist die Allergie gegen den Kot der Hausstaubmilbe und er betrifft die Schleimhäute, Augen und die Lunge. Auch allergisches Asthma und starke Atemprobleme sind auf die Milben zurückzuführen.
Hinweis: Allergikern und Asthmatikern wird empfohlen, die Decke, wie auch andere Elemente des Bettes öfter, drei bis viermal pro Jahr, zu waschen. Bei großen Teilen oder Matratzen, die sich nur schwer waschen lassen, ist es ratsam auf Milbenbezüge zu setzen. Außerdem sollte eine Bettdecke für Allergiker genutzt werden.
Die Bettdecke richtig waschen
Grundsätzlich kann man eine Bettdecke da waschen, wo wir auch alle anderen Sachen waschen, in der Waschmaschine.
Bevor du jetzt allerdings deine Bettdecke in die Waschmaschine verfrachtest, solltest du einen Blick auf die Waschhinweise des Herstellers werfen. Solltest du keine Hinweise oder Etiketten finden, ist ein Woll- oder Handwäscheprogramm gut geeignet um die Decke schön sauber und frisch zu bekommen.
Achte darauf, ob deine Wäschetrommel groß genug ist, die Decke sollte sich zumindest etwas bewegen können und nicht mit Kraft in die Trommel geschoben werden. Ist die Trommel zu klein, kann die Bettdecke sich nicht in der Maschine bewegen und wird auch nicht richtig sauber.
Einige Mikrofaserdecken können bei Temperaturen bis 60° gewaschen werden, den meisten Decken reicht es bei 30 bis 40° Grad gewaschen zu werden.
Schleudern ist für die meisten Decken ebenfalls kein Problem, nur sollten es nicht zu viele Umdrehungen pro Minute sein. Ich persönlich schleudere Bettdecken bei unter 1000 U/Min und das hat immer gut geklappt. Als Waschmittel eignet sich Feinwaschmittel, auf den Weichspüler solltest du allerdings verzichten.
Sonderfall Daunenbettdecke
Daunenbettdecken sind nicht ganz so einfach zu waschen wie Bettdecken mit einer synthetischen Füllung.
Auch hier gilt es auf die Pflegehinweise des Herstellers zu achten, denn sie sagen dir am besten, wie die Decke zu waschen ist.
Es gibt auch spezielle Daunenwaschmittel*, die speziell auf das Naturmaterial zugeschnitten sind und den Federn die Bauschkraft erhält. Fein- oder Wollwaschmittel sind zwar auch nicht verkehrt, aber ein spezielles Daunenwaschmittel ist die deutlich bessere Wahl.
Um die frisch gewaschene Daunendecke zu trockenen, eignet sich ein Trockner. Getrocknet wird bei niedriger Temperatur, rund 30°sind ideal. Die Trocknung dauert ein wenig und du solltest die Decke jede Stunde kontrollieren, ob sie schon ausreichend trocken ist.
Die Daunen zwischendurch aufzuschütteln, ist ebenfalls ratsam.
Tipp: Ein paar Tennisbälle im Trockner verkürzen die Trocknungsdauer.
Die Bettdecke reinigen lassen
Es gibt viele Gründe, warum du deine Bettdecke lieber in die Reinigung bringen solltest, anstatt sie in der heimischen Waschmaschine zu waschen.
Vielleicht ist deine Maschine einfach zu klein, um die Decke zu fassen. Vielleicht ist es dir auch einfach zu umständlich. Eventuell hast du aber auch einfach eine Bettdecke, die sich nicht so einfach waschen lässt.
Gerade dickere Winterdecken mit Daunen oder Federfüllung oder auch Seidendecken sind eher ein Fall für die Reinigung. Außerdem werden die nassen Decken sehr schwer und sind dann schnell zu schwer für viele Waschmaschinen.
Es ist zwar nicht ganz günstig eine Bettdecke in die Reinigung zu geben, aber dafür hat man den Stress nicht, man bekommt eine super saubere Decke zurück und die eigene Waschmaschine bleibt heil.
Grundsätzlich kann man sagen, dass sich Kunstfasern sehr gut selber waschen lassen. Naturfasern sind in der Reinigung besser aufgehoben.
Die Decke immer gut auslüften
Wenn du täglich etwas für die Hygiene deiner Bettdecke tun willst, dann lüfte sie einfach jeden Morgen gründlich.
Du musst die Decke aber nicht stundenlang aus dem Fenster hängen, es reicht schon aus, das Bett nach dem Aufstehen eine halbe Stunde liegenzulassen. So trocknet die Feuchtigkeit, die sich über Nacht angesammelt hat.
Alternativ kannst du die Decke auch zurückschlagen und aufgeklappt liegen lassen.
Dass es eine gute Idee ist, sein Bett morgens einfach zerwühlt liegen zu lassen, zeigt sogar eine Studie der Kingston University aus London. Wer sein Bett morgens sofort macht, schließt die Feuchtigkeit und die Hautschuppen regelrecht ein und befeuert so das Milbenwachstum überdurchschnittlich.
Hier noch ein letzter Hinweis für alle, die glauben, man könne die Decke einfach absaugen oder ausklopfen, falsch gedacht.
Absaugen und Ausklopfen ist keine Alternative zum Waschen, es schadet der Decke und den Inletts und kann dazu führen, dass Füllung los in der Decke rumfliegt.